Teil 3 unserer Serie: Lektionen – wie wird das nochmal geritten?
Erst einmal was ist Kurzkehrt
Kurzkehrt kommt in der Dressur ab Klasse L vor.
Beim Kurzkehrt wendet die Vorhand um die Hinterhand und beschreibt eine 180° Wendung.
Die Vorderhand und die Hinterhand bilden beide einen Kreis. Die Hinterhand sollte fast wie auf einem Teller im Kreis treten, aber nicht kreuzen, das äußere Vorderbein greift um das innere.
Es wird in Stellung und Biegung geritten.
Wofür ist es gut?
- vermehrte Tragkraft und Schubkraft
- Das Pferd dehnt sich an den äußeren Zügel, wobei es sich biegt und gleichzeitig den äußeren Rückenmuskel dehnt.
- vermehrte Durchlässigkeit
- die äußere Schulter wird frei
Worauf ist zu achten?
Kurzkehrt wird immer im Schritt geritten, das bedeutet, wenn man aus dem Trab kommt wird immer zum Schritt durchpariert. Beim Kurzkehrt darf das Pferd nie rückwärts gehen und der Viertakt des Schrittes muss erhalten bleiben.
Wichtig ist das die Hinterbeine nicht kreuzen, erst wenn das Pferd fast komplett gedreht hat, darf das Hinterbein den letzten Schritt kreuzen um auf den Hufschlag zu landen.
Achte auch auf deinen Sitz, dass du nicht seitlich einknickst oder das Gewicht zu stark nach innen verlagerst.
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Häufige Fehler
- das Pferd läuft rückwärts
lege das Kurzkehrt größer an und setze die Priorität aufs Vorwärts, reite lieber geradeaus raus, falls das Pferd ins stocken kommt.
- kein richtiger Viertakt mehr vorhanden/ inneres Hinterbein bleibt stehen
achte auf einen korrekten Schritt davor und leite anfangs lieber nur wenige Schritt ein; eine Viertel-Kurzkehrt reicht auch
- das Pferd verwirft sich und wird eilig
achten darauf, dass der äußere Schenkel nicht seitwärts treibt, sondern nur verwahrt. Außerdem sollte der innere Zügel weich bleiben, um den verwerfen entgegenzuwirken.
- die Hinterbeine kreuzen
versuche nicht mit dem äußeren Schenkel seitwärts zu treiben
Bei jeglichen Problemen gilt, lieber einen Schritt zurück und die Lektion größer anlegen oder nur ein paar Schritt Kurzkehrt verlangen.
Wie sind die Hilfen?
Mache dein Pferd davor mit halben Paraden aufmerksam und fange es etwas ab, dann stellst du dein Pferd in Bewegungsrichtung und leitest die Wendung ein.
Hilfengebung:
- Gewichtshilfen: das Gewicht wird nach innen verlagert
- Schenkelhilfen: der innerer Schenkel bleibt am Gurt und treibt sanft vörwärts. Der äußere Schenkel liegt verwahrend, darf aber nicht seitwärts treiben, da sonst die Hinterbeine kreuzen.
- Zügelhilfen: der äußere Zügel lässt die Biegung etwas zu und fängt sanft mit halben Paraden ab, damit das Pferd nicht vorwärts läuft.
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