Die zauberhafte Freundschaft zwischen Pferd und Mensch

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Einleitung

Seien wir mal ehrlich, wer träumte nicht schon als kleines Mädchen davon, wie in den unzähligen Pferdefilmen  frei, ohne Sattel oder Trense über die Wiesen zu galoppieren? Der Wind streichelt dir sanft über dein Gesicht, die Wärme der Sonnenstrahlen kitzelt auf deiner Haut. Deine Hände sind die weiche Mähne vergraben und du spürst die Muskeln deines Pferdes unter dir bewegen.

Das Pferd als besten Freund zu haben, mit dem man mit den kleinsten Gesten kommunizieren kann, es einem mit Wiehern begrüßt und frei neben einem herläuft.

Die Freundschaft zwischen Pferd und Reiter können etwas wunderbares sein und wahnsinnig viel Spaß machen.

Allerdings wollen wir diese Freundschaft ja nicht antrainieren, sondern eine echte, die auch vom Pferd gewollt ist.

Wer kennt nicht die Reiter, die mit Leckerli vollgestopfter Jackentasche vor dem Pferd herlaufen, regelmäßig ihm etwas zuschieben und sich freuen, wie das bereitwillig Pferd ihm folgt.

Bis zu dem Augenblick, wenn die Leckerlis leer sind, oder das Pferd keine Lust mehr darauf hat, sich wegdreht und geht. Und genau das wollen wir ja nicht.


Aber wie erreicht man so eine Freundschaft?

Erst einmal fällt es vielen von uns Menschen auf den ersten Blick etwas schwerer, mit einem Pferd eine richtige Freundschaft aufzubauen, als mit einem Menschen.

Wir, als Mensch sind Jäger, das Pferd dagegen ist ein Fluchttier, also müssen wir das Fluchttier überzeugen, dass es sich bei einem Jäger sicher fühlen kann.

Da steckt nämlich schon das erste Problem:
Wir müssen lernen, die feine Körpersprache der Pferde zu beachten, denn diese können bekannterweise ja nicht mit uns sprechen.

Wie fühlt sich das Pferd?

Stellen wir uns mal folgende Situation vor:

Du sitzt im Cafe mit deinen Freunden, plötzlich kommt jemand und fährt mit seiner rauen Hand über dein Gesicht und klopft dir harsch auf die Schulter, das du mitkommen sollst.

Was passiert?

Du bist völlig verwirrt, vielleicht sogar etwas verärgert und gehst natürlich nicht mit.

Diese Situation können wir genauso auf das Pferd übertragen. Es steht auf der Koppel mit seinen Freunden und wir wollen es reiten.

Wir beachten nicht wirklich die feinen Signale, mit denen es versucht mit uns zu kommunizieren, weil wir zum Beispiel Zeitdruck haben, oder einfach nicht wissen, was diese, teilweise fast unsichtbaren, Gesten zu bedeuten haben.

So wird es schwierig eine Freundschaft aufzubauen, denn wer ist schon gerne bei jemandem, der die ganze Zeit nur bestimmt was gemacht wird und einem selbst aber nicht zuhört?

Wir müssen das Pferd wieder mehr als ein eigenes Individuum betrachten, mit seinem eigenen Charakter und Macken.

Also kann es auch mal einen schlechten Tag haben, schließlich sitzen wir ja auf einem Lebewesen und nicht auf einer Maschine. Wen wir uns das bewusst machen ist schon viel gewonnen.

Wir müssen uns immer wieder hinterfragen, ob wir vielleicht in dem Moment nicht richtig zugehört haben und das Pferd deswegen nicht mitgeht oder die Ohren anlegt.

Wie erreiche ich eine Freundschaft?

Konkret kann man sagen, dass das was wir vom Pferd verlangen, nämlich Respekt, Vertrauen, Achtsamkeit, Geduld und Höflichkeit, wir ihm genauso auch zurückgeben müssen. Freundschaft ist eben keine Einbahnstraße.

Stelle dir also in Zukunft vor, du hast deinen menschlichen besten Freund vor dir und frage dich würdest du so mit ihm umgehen?

Das Hallo zur Begrüßung kann man sehr gut als Merksatz verwenden:

Habe Respekt, du hast ein Lebewesen vor dir
Achte auf seine Sprache, das Pferd kommuniziert immer mit dir und du auch mit ihm
Laufe nicht frontal auf das Pferd zu und schaue ihm nicht in die Augen, das machen nur Raubtiere
Lass den Alltagsstress hinter dir und genieße die Zeit mit deinem Pferd, so bist du viel entspannter
Ohne Regeln geht es nicht. Auch bei einer besten Freundschaft gibt es Dinge die man nicht macht.

Sei Konsequent aber fair.

Dann steht einer guten Freundschaft nichts mehr im Wege.