Die Entwicklung des Shirts für eine aufrechte Haltung + 5 spannende Fakten

aufrechte haltung hinten

Das Problem mit der aufrechten Haltung

Kennst du das Problem: Du sitzt auf dem Pferd und merkst immer wieder wie deine Schultern nach vorne fallen. Selbst in der Reitstunde, wenn dir dein Reitlehrer sagt, dass du dich mehr aufrichten sollst hältst es leider nicht sehr lange an. Nach ein paar Runden fällst du wieder etwas in dich zusammen, denn es sind ja schließlich auch noch andere Dinge auf die du dich konzentrieren musst.

Ich bin selbst Reitlehrerin und reite schon seit ich denken kann und habe selber genau das gleiche Problem und sehe dies auch an meinen Reitschülern. Aus diesem Grund wollte ich etwas daran ändern und machte mich an die Entwicklung eines T-Shirts.

Welche Eigenschaften sind für das Shirt eigentlich wichtig?

Wichtig dabei war mir von Anfang an, dass man während dem Reiten und auch beim Putzen etc. nicht eingeengt oder in seiner Bewegung eingeschränkt wird. Denn das Schlimmste wäre, wenn man sich wie in einem Korsett befindet, dass einem die wichtige Bewegungsmöglichkeiten nimmt, die beim Reiten so wichtig sind. Denn ein verspannter Oberkörper überträgt sich auf den Rest des Körpers und so wird jegliches Mitschwingen zum Problem.

Aber auch an den Schultern und Armen durfte es nicht einschneiden und musste dem Reiter die Möglichkeit geben auch einmal mit der Hand etwas nach vorne gehen zu können, ohne das etwas in die Schulter einschneidet.  

Für mich kam also nur ein T-Shirt in Frage, das mit einer Verstärkung versehen ist. Jedoch war mir die Verstärkung mit zusätzlichem Stoff zu unflexibel und der Effekt gefiel mir nicht. Durch Zufall kam ich dann auf die Idee Gummibänder zu benutzen. Diese geben im richtigen Moment nach und erinnern einen daran die aufrechte Haltung einzunehmen, ohne das es unangenehm ist.

Das Grundgerüst stand also; zumindest in der Theorie. Diese in die Theorie umzusetzen war dann doch etwas schwieriger als gedacht.

Selbst ist die Frau – jedoch aller Anfang ist schwer

Zu Beginn habe ich mich erstmal daran gemacht ein T-Shirt zu nähen. Klingt erstmal ganz einfach, wenn man jedoch nicht nähen kann, ist dies schon die erste Voraussetzung. Tatsächlich hatte es aber ganz gut funktioniert, wenn man die zu kleinen Ärmel und Löcher übersah. Aber es reichte aus um die ersten Gummibänder anzubringen und zu schauen, wie sie funktionieren würden.

Die Gummis an die richtigen Stellen zu setzen, sodass auch wirklich der richtige Effekt erzielt wurde, was jedoch gar nicht so einfach. Waren sie im falschen Winkel oder zu weit oben oder unten war der Effekt nicht mehr so vorhanden wie ich es wollte.

Nach mehreren Versuchen hatte ich es jedoch geschafft und der Effekt war so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Also versuchte ich das ganze mal beim Reiten und trug es auch im Alltag, natürlich nur unter einem normalen Oberteil, denn ohne etwas darüber konnte man damit nicht vor die Türe gehen, so unsauber gearbeitet wie es war. Nachdem es meinem ersten Test standhielt, suchte ich nach einer Schneiderin, die mir zwei T-Shirts herstellte, die etwas professioneller aussahen und ich meinen Freunden zum Testen geben konnte.

Vom Prototyp zum fertigen Produkt

Bei diesen Prototypen befand sich auch das Gummiband noch auf der Außenseite, aber ich wollte von Anfang an, dass dies ein T-Shirt wird, das  auf dem ersten Blick aussieht wie jedes andere Sporttshirt. Auf jeden Fall durchlief es jetzt eine Testphase bei vielen meiner Freundinnen. Dabei wurden dann immer wieder Kleinigkeiten geändert, bis man endlich sagen konnte, dass es gut war.

Da dachte ich, der schwierige Teil sei geschafft, aber jetzt hatte die Arbeit erst richtig begonnen, denn ich brauchte ja einen Hersteller. Ich machte mich also auf die Suche nach jemandem der mir die T-Shirts herstellen konnte und wurde dann auch nach einer Weile fündig.

Dann ging es auf nach Berlin um meine Erectly Shirts meinem Vielleicht-Hersteller vorzustellen. Was man dazu noch sagen muss ist, dass mir bei meiner Suche dann aufgefallen war, dass jemand der mir das T-Shirt näht nicht reichte, denn dafür brauchte man Schnittmuster, die ich nicht hatte, dann mussten die Größen angeglichen werden usw. Das waren Dinge, an die man im ersten Moment gar nicht denkt, wie auch, wenn man so etwas noch nie gemacht hatte.

Ich hatte allerdings das Glück in dem Unternehmen in Berlin alles in einem zu bekommen und alles passte. Also ging es los. Mir wurden verschiedene Stoffe zur Auswahl geschickt, dann das Logoetikett designen und die ersten Anproben. Das war tatsächlich etwas kniffliger, denn durch die zusätzliche Lage Stoff auf dem Rücken um das Gummiband zu überdecken hatten sich die Größen und der Schnitt wieder geändert. Daran hatte ich natürlich nicht gedacht.

5 spannende Fakten zum Shirt

  1. Der zusätzliche Stoff hatte aber noch einen Vorteil, denn so wurde die Taille mehr gestützt, was natürlich ein toller Nebeneffekt war.

Seit Beginn der Idee waren nun mehrere Monate vergangen und es war ein tolles Gefühl sein T-Shirt in den Händen zu halten. Es passte alles perfekt.

  1. Den Stoff, den ich aus Italien ausgesucht hatte und die Herstellung in Deutschland, hatte die Qualität für die ich stehen wollte.
  2. So schmiegt sich das T-Shirt perfekt an den Körper an und kühlt einen im Sommer und wärmt im Winter.
  3. Die Gummibändern geben nun nach, sobald man in aufrechter Haltung ist, erinnern einen jedoch sofort, wenn man nach vorne fällt daran sich wieder aufzurichten und so seine Körperhaltung zu korrigieren.

Auch wenn es nicht einfach war und seine Zeit gedauert hat, bin ich sehr froh meine Idee umgesetzt zu haben, vor allem wenn ich die ganzen positiven Rückmeldung jetzt sehe.

  1. Mittlerweile wurde das Erectly Shirt von Frau Helen Langehanenberg, Cavallo und Reiter Revue getestet und ich freue mich sehr über die positiven Bewertungen.

Auch die positiven Rückmeldungen von euch zeigen mir, dass es das Richtige war und es freut mich, wenn ich euch helfen kann, denn dafür habe ich schließlich Howana gegründet; um euch in eurem Reiteralltag zu unterstützen.